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Die Notwendigkeit einer Reform in der Erziehung

Davi P. Silva
July 24, 2019

Liebe Geschwister in der ganzen Welt,

herzliche Brüderliche Grüße mit den folgenden Worten Gottes: „Wie man einen Knaben gewöhnt, so läßt er nicht davon, wenn er alt wird.“ (Sprüche 22:6).

 

So nötig wie nie zuvor brauchen wir heute ein tiefes Verständnis echter Erziehungswissenschaft. Wenn wir das nicht begreifen, werden wir keinen Platz in Gottes Reich finden. „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Johannes 17,3. Wenn das der Preis des Himmels ist, sollten wir unser Bildungsangebot nicht danach ausrichten? — „Christian Educator“, August 1897 {ICP1 66.1; 1MCP.53.2} – Intellekt, Charakter und Persönlichkeit, Band 1, S. 66

 

Ich habe gerade in Zeugnisse für die Gemeinde, Band 6. den Abschnitt „Die Notwendigkeit einer Reform in der Erziehung“ gelesen.

 

Das ist eine sehr feierliche Botschaft, die besondere Aufmerksamkeit seitens unserer leitenden Brüder auf allen Ebenen fordert und insbesondere seitens unserer Prediger, Gemeindeältesten, Vereinigungsvorsteher und Lehrer. Wir glauben, dass alle unsere Mitglieder, und insbesondere die Eltern, sollten dieser Botschaft eine besondere Aufmerksamkeit geben.

 

Wir sind sehr bekümmert für unsere Schulen in verschiedenen Ländern. Wenn wir den göttlichen Plan folgen, bezüglich der wahren Erziehung, werden unsere Schulen die besten Mittel sein, um Seelen für das Reich Gottes zu gewinnen.

Weil das oben genannte Kapitel viel Material beinhaltet, habe ich die aussagekräftigsten Absätze gewählt. Trotzdem, würde ich das Lesen des ganzen Abschnittes von Ellen White wärmstens empfehlen. (es folgen Abzüge mit hinzugefügten Hervorhebungen):

 

Die Notwendigkeit einer Reform in der Erziehung

„Sie werden die alten Wüstungen, und was vorzeiten zerstört ist, aufrichten; sie werden die verwüsteten Städte, so für und für zerstört gelegen sind, erneuen.“ „Und sollst heißen: Der die Lücken verzäunt und die Wege bessert, daß man da wohnen möge.“ Jesaja 61,4; Jesaja 58,12. Diese von Gott eingegebenen Worte weisen die an die gegenwärtige Wahrheit Gläubigen auf die Arbeit hin, die jetzt in der Erziehung unsrer Kinder und jungen Leuten getan werden sollte. Als der Welt die Wahrheit für diese letzten Tage in der Verkündigung der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft gegeben wurde, erhielten wir die Weisung, daß in der Erziehung unsrer Kinder eine Veränderung vorgenommen werden muß. Aber wir brauchten viel Zeit, um zu verstehen, worin diese Veränderung bestand. {Z6 131.1; 6T.126.1}

 

Unsre Arbeit ist reformerisch. Es ist der Wille Gottes, durch die ausgezeichnete Arbeit an unseren Erziehungsstätten die Aufmerksamkeit der Menschen auf die letzte, große Anstrengung zur Rettung der Verlorenen hinzulenken... {Z6 131.2; 6T.126.2}

Die höchste Aufmerksamkeit sollte der Erziehung gewidmet werden, die die Kenntnis der Erlösung verleiht, und die das Leben und den Charakter dem göttlichen Ebenbild anpasst. Die Liebe zu Gott und die Reinheit der Seele, die wie goldene Fäden im Leben verpflochten sind, die von wahrhaftigem Wert sind. Die Höhe, die ein Mensch auf dieser Weise erreichen kann, ist nicht völlig erfasst worden.

 

Für die Vollendung dieser Arbeit müssen wir eine breite Grundlage schaffen. Wir müssen eine neue Zielsetzung einführen und der Erziehung einen Platz einräumen, damit die Schüler in allem, was sie tun, biblische Grundsätze anwenden. Alles Krumme, alles, was von der geraden Linie abweicht, soll klar gezeigt und gemieden werden; denn es ist Sünde, die nicht fortbestehen darf. Es ist wichtig, daß jeder Lehrer gesunde Grundsätze und Lehren liebt und hegt. Sie sind das Licht, das auf dem Pfad aller Schüler scheinen soll. {Z6 132.2; 6T.127.2}

 

Die dritte Engelsbotschaft auf unseren Schulen

In der Offenbarung lesen wir von einem besonderen Dienst, den Gott von seinem Volk in den letzten Tagen fordert. Er hat sein Gesetz geoffenbart und uns die Wahrheit für diese Zeit gezeigt. Diese Wahrheit entfaltet sich ständig, und Gott will, daß wir darin weise sein sollen, um zwischen Recht und Unrecht, zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit unterscheiden zu können. {Z6 132.3; 6T.127.3}

 

Die dritte Engelsbotschaft, die große Prüfungswahrheit für diese Zeit, soll auf allen unseren Anstalten gelehrt werden... {Z6 133.1; 6T.128.1}

 

 „Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist, denn die Zeit ist nahe.“ Offenbarung 1,3.9. Diese Erziehung muß geduldig vermittelt werden. Laßt unsere Lehren den Tagen, in denen wir leben, angepaßt, und laßt unsere religiösen Unterweisungen in Übereinstimmung mit den von Gott gesandten Botschaften sein. {Z6 133.2; 6T.128.2}

 

Wir werden vor der Obrigkeit stehen müssen, um uns wegen unsrer Treue gegen Gottes Gesetz zu verantworten und die Gründe für unsern Glauben darzulegen. Die Jugend sollte diese Dinge verstehen. Sie sollte wissen, was sich vor dem Abschluß der Weltgeschichte ereignen wird. Diese Dinge betreffen unser ewiges Wohlergehen, und Lehrer und Schüler sollten ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken. Durch Wort und Schrift müssen wir diese Erkenntnis verbreiten, die Speise zu rechter Zeit ist, nicht nur für die jungen, sondern auch für die reiferen Menschen. {Z6 133.3; 6T.128.3}

 

Wollen wir als Volk dieses uns von Gott aufgetragene Werk ausführen? Wollen wir sorgfältig alles Licht, das er uns anvertraut hat, hüten und uns beständig das eine Ziel vor Augen halten, Schüler für das Reich Gottes vorzubereiten?

 

Wir leben in den Abschlussszenen dieser gefählrichen Zeiten. Der Herr hat den Unglauben vorausgesehen, der jetzt Überhand nimmt, was sein Kommen anbetrifft und hat wiederholte Male in seinem Wort davor gewarnt, dass dieses Ereigniss unerwartet sein wird. Der große Tag wird wie eine Falle kommen „über alle, die auf der Erdoberfläche wohnen.“ Lukas 21:35. Aber es gibt zwei Klassen. An eine richtet der Apostel diese ermutigende Worte: „Ihr, Brüder, seid nicht in Dunkelheit, dass der Tag euch wie ein Dieb überrascht.“ 1. Thessaloniker 5:4...

 

Das große Werk, ein Volk zu bilden, dass einen christlichen Charakter hat und dass fähig sein wird, am Tag des Herrn zu bestehen, muss verrichtet werden. So lange wir mit der Strömung der Welt zusammensegeln, werden wir keinen Ruder und kein Segel brauchen. Wenn wir uns entschieden daran machen, die Strömung zu aufzuhalten, beginnt erst unser Werk. Satan will allerlei Theorien einbringen, um die Wahrheit zu verdrehen. Das Werk wird schwierig vorankommen, weil seit dem Fall Adams, es die Art der Welt war zu sündigen...

 

Verliert keine Zeit mehr damit, bei vielen unnötigen Dingen zu verweilen, die nicht den augenblicklichen Bedürfnissen des Volkes Gottes entsprechen. Vergeudet keine Zeit damit, Männern zu schmeicheln, die nicht die Wahrheit kennen, „denn die Zeit ist nahe herbeigekommen“. Es ist jetzt nicht die Zeit, Gemüter mit Theorien anzufüllen, welche die Welt „höhere Bildung“ nennt. Die Zeit, die damit zugebracht wird, Themen in sich aufzunehmen, die nicht dazu dienen, in der Seele Christi Ebenbild herzustellen, ist für alle Ewigkeit verloren. Das aber können wir uns nicht leisten; denn jeder Augenblick schließt ewige Interessen ein. Sollten wir jetzt, wo das Gericht bald auf die Lebenden übergeht, gestatten, daß unheiliger Ehrgeiz vom Herzen Besitz ergreift und uns veranlaßt, jene Erziehung zu vernachlässigen, die den Bedürfnissen dieser gefahrvollen Zeit entspricht? {Z6 135.1; 6T.130.1}

 

Bibelstudium

Besonders in unsern Schulen sollte die Bibel studiert werden. Schüler sollten in der göttlichen Wahrheit eingewurzelt und gegründet werden. Lenkt ihre Aufmerksamkeit nicht auf die Behauptungen von Menschen, sondern auf das Wort Gottes. Vor allen andern Büchern muß das Wort Gottes unser Studium sein, das große Lehrbuch, die Grundlage aller Erziehung. Unsre Kinder müssen in den darin enthaltenen Wahrheiten ohne Rücksicht auf frühere Bräuche und Gewohnheiten erzogen werden. Geschieht dies, dann werden Lehrer und Schüler den verborgenen Schatz, die höhere Erziehung, finden. {Z6 136.2; 6T.131.3}

 

Biblische Grundsätze sollen uns Führer im täglichen Leben sein. Das Kreuz Christi soll das Thema der Lektionen sein, die wir lernen und in die Praxis umsetzen müssen. Christus muß in alle Studien hineingetragen werden, damit die Schüler die Erkenntnis Gottes in sich aufnehmen und ihn in ihrem Wesen darstellen können. Seine Vorzüglichkeit soll unser Studium heute und in aller Ewigkeit sein. Das Wort Gottes, das sowohl im Alten wie im Neuen Testament von Christus gesprochen wurde, ist das Brot des Himmels. Aber vieles, was Wissenschaft genannt wird, ist menschliche Erfindung, verfälschte Nahrung; es ist nicht das wahre Manna... {Z6 136.3; 6T.132.1}

 

Das Studium des Wortes Gottes sollte an Stelle des Studiums jener Bücher treten, die die Gedanken zu Schwärmerei geführt und von der Wahrheit abgebracht haben. Werden seine lebendigen Grundsätze mit unserm Leben verwoben, so sind sie ein starker Schutz in Prüfungen und Versuchungen. Die göttliche Belehrung ist der einzige Weg zum Erfolg. Wenn die Prüfung zu jeder Seele kommt, wird es Abfall geben. Einige werden sich als Verräter erweisen, sie werden starrköpfig, hochmütig und dünkelhaft sein, sie werden sich von der Wahrheit abwenden und im Glauben Schiffbruch erleiden. Warum? Weil sie nicht „von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes geht“, lebten. Sie gruben nicht tief genug und legten ihr Fundament nicht sicher. Werden ihnen durch seine erwählten Boten die Worte des Herrn gebracht, murren sie und denken, der Weg sei zu schwer gemacht. Im 6. Kapitel des Evangeliums von Johannes lesen wir von einigen, die man für Jünger Christi hielt, die aber, als ihnen die klare Wahrheit gebracht wurde, ungehalten wurden und nicht länger mit ihm wandelten. In gleicher Weise werden sich auch jetzt oberflächliche Schüler von Christus abwenden. {Z6 137.2; 6T.132.3}

 

Wer zu Gott bekehrt wurde, ist dazu berufen, durch Benutzung seiner Gaben an Wirkungskraft zu wachsen. Jede Rebe des lebendigen Weinstockes, die nicht wächst, wird abgeschnitten und als Unrat weggeworfen. Worin soll dann also die Eigenart der Erziehung bestehen, die wir auf unsern Schulen vermitteln? Soll sie übereinstimmen mit der Weisheit dieser Welt oder mit jener Weisheit, die von oben kommt? Werden unsre Lehrer ihrer Verantwortung in dieser Sache gerecht werden und danach trachten, daß das Wort Gottes einen breiteren Raum im Unterricht an unseren Schulen einnehme? {Z6 137.3; 6T.133.1}

 

Die Heranbildung von Arbeitern

Ein großer Zweck unsrer Schulen ist die Heranbildung der jungen Leute mit dem Ziele, daß sie in unseren Anstalten und in den verschiedenen Zweigen der Evangeliumsarbeit mitwirken können. Überall soll den Menschen die Bibel erschlossen werden. Die Zeit ist gekommen, die wichtige Zeit, in der die Schrift durch Gottes Boten der Welt erschlossen werden soll. Die Wahrheit, die in der ersten, zweiten und dritten Engelsbotschaft enthalten ist, muß jeder Nation, jedem Geschlecht, jeder Sprache und jedem Volk verkündigt werden. Sie muß die Finsternis jedes Erdteils erleuchten und auch zu den Inseln des Meeres gelangen. Keine menschliche Erfindung darf diese Arbeit aufhalten. Damit dies durchgeführt werden kann, bedarf es ausgebildeter und geheiligter Gaben. Wir brauchen Menschen, die in der Sanftmut Christi hervorragende Arbeit tun können, weil das Ich in Christus verborgen ist... {Z6 138.1; 6T.133.2}

 

Es herrscht ein dringender Bedarf an Helfern in der Evangeliumsarbeit. Junge Leute werden für diesen Dienst benötigt. Gott fordert sie dazu auf. Ihre Erziehung auf unsern höheren Schulen ist von grundlegender Wichtigkeit, keinesfalls sollte sie vernachlässigt oder als zweitrangig angesehen werden. Es ist ganz und gar falsch, wenn Lehrer junge Leute, die in der Lage wären, annehmbare Arbeit im Predigtamt zu leisten, entmutigen, indem sie ihnen eine andre Tätigkeit vorschlagen. Wer es verhindert, daß sich die Jugend auf diese Arbeit vorbereitet, arbeitet den Plänen Gottes entgegen und wird für sein Verhalten Rechenschaft ablegen müssen. Unter uns gibt es durchschnittlich mehr fähige Menschen, als die Welt im Durchschnitt aufweist. Würden ihre Fähigkeiten nutzbringend angewendet, so hätten wir da zwanzig Prediger, wo jetzt nur einer steht. {Z6 139.3; 6T.135.1}

 

Auf unsern Schulen sollten Missionskrankenschwestern von tüchtigen Ärzten Unterricht erhalten. Als Teil ihrer Ausbildung sollten sie lernen, wie man der Krankheit entgegentritt und auf den Wert der Naturheilmittel hinweist. Diese Arbeit wird außerordentlich benötigt.

 

Die besten geistlichen Talente sollten zum Bibelunterricht in unsere Schulen eingesetzt werden. Diejenige, die für das Werk gewählt werden, sollen gründliche Bibelstudierende sein und eine tiefe christliche Erfhrung haben, wobei ihr Gehalt vom Zehnten bezahlt werden soll.

 

Der Schlüssel zum Erfolg

Im Werk der Reform ist die Zusammenarbeit von Lehrern und Schülern erforderlich, damit unsere Schulen zu dem werden, was Gottes Wohlgefallen findet. Vereintes Handeln ist notwendig zum Erfolg...

Hindernisse, die einer Reform entgegenwirken

 

Die Bibel ist in gewissem Umfang an unsern Schulen eingeführt. Auch sind einige reformatorische Anstrengungen unternommen worden; aber es ist doch schwierig, richtige Grundsätze anzunehmen, wenn man so lange an volkstümliche Methoden gewöhnt war. Die ersten Versuche, alte Bräuche zu ändern, brachten denen ernstliche Sorgen und Anfechtungen, die den ihnen von Gott gewiesenen Weg gehen wollten. Fehler wurden gemacht, deren Folgen ein großer Verlust war. Es gab Schwierigkeiten, die uns an die allgemeinen weltlichen Gepflogenheiten zu halten versuchten und uns daran hindern wollten, richtige Erziehungsgrundsätze durchzuführen. Den Unbekehrten, die die Dinge aus den Niederungen menschlicher Selbstsucht, aus Unglauben und Gleichgültigkeit betrachten, erschienen die richtigen Grundsätze und Lehrverfahren als falsch... {Z6 145.1; 6T.141.1}

 

Wir müssen nun wieder von vorn anfangen. Reformen müssen mit Herz, Seele und Willen begonnen werden. Irrtümer mögen uralt sein; aber das Alter macht weder den Irrtum zur Wahrheit noch die Wahrheit zum Irrtum. Allzulange sind die alten Bräuche und Gewohnheiten befolgt worden. Der Herr will nun, daß sich Lehrer und Schüler von allen falschen Vorstellungen frei machen. Wir haben nicht die Freiheit, das zu lehren, was dem Maßstab der Welt oder der Kirche entspricht, nur weil es so Sitte ist. Die Lehren Christi sollen der Maßstab für uns sein. Was der Herr bezüglich der Unterweisung auf unseren Schulen gesagt hat, soll streng beachtet werden. Wir hätten keine Mittel für Landerwerb und den Bau von Schulgebäuden aufzuwenden brauchen, wenn wir in mancher Hinsicht nicht eine völlig andre Erziehung durchführen, als sie auf einigen unsrer Schulen erteilt wird. {Z6 146.2; 6T.142.1}

 

Einige machen geltend, daß unsre Schulen nicht mehr so beliebt sein werden, wenn dem Bibelunterricht die führende Rolle zugewiesen wird, und daß dann Andersgläubige sie nicht mehr fördern. Gut, dann laßt sie andre Schulen besuchen, wo sie ein Erziehungssystem vorfinden, das ihrem Geschmack entspricht. Es ist des Satans Absicht, durch solche Überlegungen die Erreichung des Zieles zu verhindern, für das unsre Schulen errichtet wurden. Durch seine Kunstgriffe gehemmt, denken die Verwalter wie die Welt und ahmen deren Pläne und Sitten nach. Viele haben ihren Mangel an Weisheit von oben so weitgehend unter Beweis gestellt, daß sie sich mit den Feinden Gottes und der Wahrheit zusammengetan und den Schülern weltliche Unterhaltung geboten haben. Durch dieses Tun haben sie sich den Zorn Gottes zugezogen; denn sie verführen die Jugend und verrichten Satans Werk. Für diese Arbeit und all ihre Ergebnisse müssen sie sich vor Gott verantworten. {Z6 147.1; 6T.142.2}

 

Wer so wirkt, gibt damit zu erkennen, daß man ihm nicht trauen kann. Mögen sie ihren Irrtum auch bekennen, nachdem das Übel geschehen ist; können sie damit aber den ausgeübten Einfluß ungeschehen machen? Wird das Wort: „Ei du frommer und getreuer Knecht“ denen zugerufen, die gegen ihre Pflicht handelten? Diese ungetreuen Arbeiter haben nicht auf den ewigen Felsen gebaut, ihr Fundament wird sich als Flugsand erweisen. Wenn der Herr von uns fordert, daß wir abgesondert und sein ausschließliches Eigentum sein sollen — wie können wir dann Beliebtheit erstreben oder die Sitten und Praktiken der Welt nachahmen? „Wisset ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.“ Jakobus 4,4. {Z6 147.2; 6T.143.1}

 

Es zeugt von Blindheit, unser Niveau zu senken, um uns Gunst und steigende Zahlen zu sichern und uns dieses Wachstums noch zu freuen. Wären Zahlen ein Beweis für den Erfolg einer Sache, dann könnte Satan den Vorrang beanspruchen, denn in dieser Welt sind seine Nachfolger weitaus in der Mehrheit. Der Grad der sittlichen Kraft einer Schule ist der Beweis ihres Gedeihens. Tugend, Weisheit und Frömmigkeit derer, die unsere Schulen besuchen, nicht ihre Zahl, sollten uns Anlaß zu Freude und Dankbarkeit sein. Sollten unsre Schulen zur Welt hin bekehrt werden und deren Sitten und Gebräuchen folgen? „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes. ... Stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“ Römer 12,1.2. {Z6 147.3; 6T.143.2}

 

Die Menschen werden jedes Mittel anwenden, um den Unterschied zwischen Siebenten-Tags-Adventisten und den Beobachtern des ersten Wochentages weniger hervorstechend zu machen. Mir wurde eine Gesellschaft unter dem Namen Siebenten-Tags-Adventisten vorgeführt, die den Rat gaben, das Banner, das uns zu einem besonderen Volk macht, nicht so deutlich emporzuheben. Sie behaupteten, dies sei nicht die beste Methode, um unsern Anstalten Erfolg zu gewährleisten. Aber es ist nicht an der Zeit, unser Banner einzuziehen oder uns unseres Glaubens zu schämen. Dieses besondere Banner, auf dem die Worte stehen: „Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum“ ( Offenbarung 14,12), soll bis ans Ende der Gnadenzeit durch die Welt getragen werden. Während wir unsre Anstrengungen verstärken sollten, um überallhin vorzurücken, dürfen wir unsern Glauben nicht verbergen, um uns Gönnerschaft zu sichern. Die Wahrheit muß zu den Menschen gelangen, die dem Untergang entgegeneilen. Wird sie irgendwie verborgen, so wird Gott dadurch entehrt, und das Blut dieser Seelen wird an unsern Kleidern gefunden werden. {Z6 148.1; 6T.144.1}

 

Nur so lange, wie die Angestellten unsrer Anstalten demütig mit Gott wandeln, wirken himmlische Wesen mit ihnen zusammen. Alle müssen sich die Tatsache vor Augen halten, daß Gott gesagt hat: „Wer mich ehret, den will ich auch ehren.“ 1.Samuel 2,30. Niemals sollte jemand auch nur für einen Augenblick den Eindruck haben, daß es vorteilhafter für ihn sei, seinen Glauben und dessen Lehren vor den ungläubigen Menschen der Welt zu verstecken aus Furcht, er könnte weniger hochgeschätzt werden, wenn seine Grundsätze bekannt würden. Christus fordert von seinen Nachfolgern ein offenes und festes Bekenntnis des Glaubens. Jeder muß seine Stellung einnehmen und das sein, was er nach Gottes Willen sein soll: Ein Schauspiel der Welt, den Engeln und den Menschen. Das ganze Weltall schaut mit Aufmerksamkeit dem Schlußakt des großen Kampfes zwischen Christus und Satan zu... Laßt nie aus Feigheit oder weltlicher Vorsicht die Wahrheit Gottes in den Hintergrund gerückt werden. {Z6 148.2; 6T.144.2}

An Lehrer und Verwalter

 

Ich wende mich an die Verantwortlichen in unsern Schulen. Legt gesunde Urteilsfähigkeit an den Tag und handelt nach höheren Prinzipien. Unser Erziehungswesen muß von allen Schlacken gereinigt werden. Verwaltet unsere Einrichtungen in christlicher Weise, damit alle Hindernisse und Widrigkeiten überwunden werden können...

 

Unser Maßstab soll nicht nur ein klein wenig höher als derjenige der Welt angesetzt werden. Der Unterschied muß klar und deutlich sichtbar sein. Der Grund, warum wir so wenig Einfluß auf ungläubige Verwandte und Bekannte gehabt haben, liegt darin, daß der Unterschied zwischen unserer Handlungsweise und dem Handeln der Weltmenschen nur sehr gering ist... {Z6 151.1; 6T.146.3}

 

Wollen wir den Himmel erreichen, dann wird dies nur möglich sein, wenn wir uns mit Christo verbinden, uns auf ihn stützen und uns von der Welt, ihren Torheiten und ihrem Zauber trennen...

 

Reformer sind keine Zerstörer. Sie werden niemals danach trachten, Menschen, die nicht mit ihren Plänen übereinstimmen, zu verderben oder sie gleichzuschalten. Reformer müssen vorangehen, sie dürfen nicht zurückweichen. Sie müssen entschieden, fest, entschlossen und unentwegt sein; doch darf ihre Festigkeit nicht in Herrschsucht ausarten. Gott will, daß alle, die ihm dienen, in den Grundsätzen fest wie ein Fels sind, dabei aber sanftmütig und von Herzen demütig, wie Christus es war. Wenn sie in Christus bleiben, können sie das Werk verrichten, das er tun würde, wäre er an ihrer Stelle. Ein ungehobelter, richtender Geist ist zum Heldentum in den Reformen der heutigen Zeit nicht erforderlich. Jede selbstsüchtige Methode im Dienste Gottes ist ihm ein Greuel.  {Z6 155.1; 6T.151.1}

 

Es mag für die Lehrer schwer sein, lange gehegte Ideen und Lehrweisen aufzugeben. Aber wenn sie bei jedem Schritt ehrlich und demütig fragen: „Ist das der Weg des Herrn?“ und in seine Führung willigen, wird er sie auf sicheren Pfaden leiten, und ihre Ansichten werden sich durch Erfahrung ändern. {Z6 159.1; 6T.155.1}

 

Nur der den Menschen geschaffen hat, kann im menschlichen Herzen eine Veränderung bewirken. Jeder Lehrer sollte sich dessen bewußt sein, daß göttliche Kräfte auf ihn einwirken müssen. Das menschliche Urteil und menschliche Meinungen sind unvollkommen und fehlerhaft, selbst derer mit den meisten Erfahrungen. Das menschliche Werkzeug, schwach und mit ererbten Wesenszügen behaftet, muß sich dem heiligenden Einfluß des Heiligen Geistes täglich unterwerfen, andernfalls wird das eigene Ich die Zügel ergreifen und herrschen wollen. In sanftem und demütigem Geist des Lernenden müssen alle Methoden, Pläne und Ideen der Menschen vor Gott gebracht werden, daß er sie korrigiere und gutheiße; sonst wird die rastlose Energie eines Paulus oder die kluge Logik eines Apollos machtlos sein, Seelen zu bekehren. {Z6 170.2; 6T.167.2}

 

Testimonies for the Church, vol. 6, pp. 126–167.

 

Euer Bruder in der gesegneten Hoffnung,

Davi Paes Silva